Stichwort Managerhaftung:
Auf dem Deutschen Betriebswirtschafter Tag 2013 hielt Heinz-Joachim Neubürger – der Ex-Siemens-Vorstand, der sich das Leben nahm, nachdem er wegen des Korruptionsskandals zu 15 Millionen Euro Schadenersatz an Siemens verurteilt wurde und er sich danach auf einen Vergleich über vier Millionen Euro einließ.
Organisationsverschulden
Das Landgericht München hatte ihm Organisationsverschulden attestiert und in der Folgezeit kristallisierte sich heraus, dass er nun auch noch wegen eines Korruptionsfalls in Griechenland verfolgt werden würde.
Neubürger sagte in seiner Rede schon damals:
„Dass aber dringender Handlungsbedarf in Sachen Risikobegrenzung bzw. Absicherung von Organen besteht, mögen folgende Daten aus der Versicherungswirtschaft unterstreichen: 1. Deutschland ist, nach den USA, mittlerweile für die D&O Versicherer das schadenträchtigste Land – dies betrifft sowohl die Schadenssummen als auch die Schadenshäufigkeit.
2. Rund 90% der D&O – Haftungsfälle in Deutschland betreffen Innenhaftungen, d.h. der Aufsichtsrat verklagt den Vorstand oder umgekehrt.
Es sind also nicht, wie das in den USA der Fall ist, die ach so bösen Aktionäre oder staatliche Institutionen, die Vorwürfe erheben und Klagen in Gang setzen. Es sind die beiden Organe der deutschen Unternehmen, die sich streiten.“
Und er forderte „dass für Organe deutscher Unternehmen dringender Handlungsbedarf in Sachen persönliches Risikomanagement besteht“. Zumal sie nicht mal die entsprechenden Unterlagen für ihre Verteidigung von dem Unternehmen erhalten, wenn ein Rechtsstreit losgeht.
Hier der Link zu dem Vortrag von Heinz-Joachim Neubürger auf der Seite der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft Köln/Berlin: