Ein Teller Lotte mit Oliver Bolay von E wie einfach, der stiekum einen Online-Marktplatz hochzieht

Was ein Inselkind wie Oliver Bolay in Köln macht? Es spielt mit seinen Mitarbeitern bei E wie einfach am Kicker – und bekommt dann immer irgendwann Spielverbot. Weil er einfach zu gut darin ist – und die anderen keine Cance mehr haben. Der Chef der Billig-Stromtochter von Eon – im Februar folgte er auf Paul-Vincent Abs – und kommt von Borkum. Weil es auf der Insel kein Gymnasium gibt, schickten ihn seine Eltern auf ein Internat – und da wurde gekickert, was das Zeug hält. Mit strengen Regeln wie etwa der Pflicht für Verlierer, den Siegern einen auszugeben.

 

Oliver Bolay, Chef vom Billig-Stromanbieter E wie einfach

Oliver Bolay, Chef vom Billig-Stromanbieter E wie einfach

 

Chefallüren sind Bolays Sache nicht, lieber kümmert er sich um seine Familie. Jeden Morgen fährt er mit dem Fahrrad zur Arbeit, an zwei Tagen die Woche bringt er vorher erst mal seinen Sohn zur Schule. Mindestens an zwei Abenden ist er spätestens um 18.30 Uhr zuhause zum Abendessen: „Arbeiten kann ich ja danach noch.“

 

Familie ausgrenzen kommt nicht in die Tüte

Deshalb grenzt Bolay die Familien seiner 35 Mitarbeiter auch nicht vom Betriebsfest aus – so wie es andere Unternehmen durchaus tun. Um Geld zu sparen: Alle sind dabei, zuletzt beim Sommerfest in der Gartenwirtschaft, im Getrudehof mit „Kiddie-Bespaßen wie Frisbee-Parcour“, erzählt der Norddeutsche stolz.

Hier im Casa Luigi in der Düsseldorfer Altstadt hat sich der 38-Jährige Lotte mit Senfsoße, gedünstetem Gemüse und Bratkartoffeln bestellt. Was man von einem Norddeutschen so ungefähr auch erwartet.

 

bolays essen casa luigi

Lotte mit Senfsoße, gedünstetem Gemüse und Bratkartoffeln

 

Neun Jahre hat Bolay mit seiner Familie in Hamburg gelebt, ehe ihn der Job vor fünf Jahren nach Köln verschlug. Bei E wie einfach startete der Wirtschaftsingenieur damals als Teamleiter und endete nun als Geschäftsführer. Sein neues Baby: Eine Online-Marktplatz mit dem Namen „wie einfach“, wo es „praktische Produkte, kreative Helfer und überraschende Tipps gibt, die dem Alltag ein Stück Komplexität nehmen oder ihn schöner gestalten“, wie es in der Pressemitteilung heisst.

 

Handtaschen mit Handy-Ladestation und Reflektor-Mützen

Als er erzählt, was es da so alles gibt, fühle ich mich erinnert an einen US-Filialisten, der lauter Produkte mit Mehrfachnutzen für die ganz Praktischen anbietet: Handtaschen mit Handy-Ladestation, zusammenfaltbare Salatschleudern, Gürtel mit Fahrradschloß dran und dergleichen mehr gab es dort schon. Ein Verkaufsschlager war laut Bolay eine Reflektor-Strickmütze. Die hat er auch gleich selbst auf dem Fahrrad getestet, bevor sie zwei bis drei Monate im Programm war. Ebenso wie die reflektierenden Spotschnürsenkel, die man nicht mehr zuknotet, sondern mit einem Knebel verschliesst. Marken stehen nicht auf den Produkten, nur „wie einfach“. Sie stammen von inländischen Herstellern, erzählt Bolay und ausgesucht werden sie von einem Produkt-Scout, erzählt der Wahl-Kölner. https://www.wie-einfach.de/cgi-bin/adframe/index.html

Mittlerweile ist er in seinem Veedel, in Köln Weiss, denn auch „voll annektiert vom Kölschen Karneval – und käme auch gar nicht drumherum“. Nur ein regionaler Unterschied fällt ihm noch heute immer mal wieder auf: Mit seiner „nordischen Offenheit“ bei Äußern von persönlicher Kritik eckt er bei den Kölnern immer mal wieder an, noch heute. Denn die bringen ihre Kritik „eher versteckter an“ als er selbst.

 

Der ehemalige E-wie-einfach-Chef Paul-Vincent Abs:

https://blog.wiwo.de/management/2011/05/06/ein-teller-gemuse-lasagne-mit-paul-vincent-abs/

https://blog.wiwo.de/management/2014/02/23/exklusiv-e-wie-einfach-chef-sattelt-nach-bayern-um-absbluberries/

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