CEO-Studie weltweit: Fremde Besen kehren gut und einen Doktor brauchen sie auch nicht

Früher war es Booz & Company, jetzt kommt die Bestandsaufnahme der Besetzung der Vorstandsetagen der 2500 größten börsennotierten Unternehmen weltweit von der Managementberatung Strategie&, dem Zusammenschluss der beiden Beratungen. http://www.strategyand.pwc.com/de/home

 

Trend Eins: Ausländische CEOs sind eher erfolgreicher

Das Fazit dieser 13. Studie in der Reihe: Fremde, neue Besen kehren gut – zumindest in Deutschlands Vorstandsetagen. 38 Prozent der neuen Vorstandschefs, CEOs, im deutschsprachigen Raum kommen aus Ländern außerhalb des Unternehmenssitzes. Klaus-Peter Gushurst, Partner und Sprecher der Geschäftsführung bei Strategy& ordnet ein: „Damit liegt der Anteil ausländischer CEOs in Deutschland, Österreich und der Schweiz fast doppelt so hoch, wie im internationalen Schnitt.“

Und die sind anscheinend sogar erfolgreicher: „2013 erzielten von außen kommende CEOs höhere Total Shareholder Returns als jene Konzernlenker, die intern aufgebaut wurden,“ also eine Kaminkarriere hinter sich haben. Und Gushurst gibt dazu den Aufsichtsräten gleich einen Rat mit auf den Weg:  „Das sollten die Aufsichtsräte aber nicht als soliden Trend, sondern eher als interessantes Signal sehen, dass neben dem gezielten Fördern interner CEO-Nachfolger auch externe Kandidaten eine strategische Option sein können.“

Klaus-Peter Gushurst, Ex-CEO von Booz & Company, heute Strategy&

Klaus-Peter Gushurst, Ex-CEO von Booz & Company, heute Strategy&

 

Trend Zwei: Der Doktor-Titel wird immer unwichtiger

Doktortitel werden für die Besetzung der Vorstandsposten immer irrelevanter: Hatten früher 23 Prozent der Chefs der deutschen, schweizer und österreichischen Konzerne promoviert, so sind es heute nur noch 18 Prozent. Im Europa-Vergleich haben dies sogar nur noch sechs Prozent der CEO´s (2012: 14 Prozent), weltweit sind es nur noch acht Prozent (2012: neun Prozent. Stattdessen steigt der Anteil der CEOs mit MBA auf 26 Prozent, im Jahr 2012 waren es erst 15 Prozent.

 

Trend Drei: Frauen in Sicht? Keineswegs

Weltweit waren es im vergangenen Jahr gerade mal drei Prozent Frauen unter den neu ernannten CEOs  und ist damit sogar 1,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. In Deutschland, Österreich und der Schweiz – wo die Bemühungen um Frauen in den Chefetagen erst jetzt beginnen, sind zehn Prozent neu ernannten Vorstandsvorsitzenden weiblich. Gushurst: „Obwohl selbst wissenschaftlich längst erwiesen ist, dass gemischte Teams deutlich besser abschneiden.“ Allein schon aus strategischen Motiven „sollten Aufsichtsräte konsequent nachjustieren“.

 

Trend Vier: Jeder fünfte CEO wird gefeuert

Nur 19 Prozent der CEOs wurden gefeuert – meist ungeplant wie unfreiwillig und per Aufsichtsratsbeschluss.

Die meisten Jobwechsel – 65 Prozent – waren geplant und geschahen, weil die Verträge ausliefen. 16 Prozent der Chefs gingen von Bord, weil ihre Company übernommen wurde oder fusionierte.

Im Schnitt verharren Vorstandschefs in Deutschland, Österreich und der Schweiz 6,8 Jahre auf ihren gut dotierten Posten und damit deutlich länger als noch im Vorjahr mit 4,5 Jahren. Zum Vergleich: Weltweiten bleibt ein CEO fünf Jahre lang auf seinem Posten. Wenn sie dann ausscheiden, sind sie im Schnitt 57 Jahre alt (2012: 59 Jahre).

 

Die „2013 Chief Executive Study“ der internationalen Managementberatung Strategy& (ehemals Booz & Company) untersucht auch in seiner dreizehnten Ausgabe sowohl die jährlichen, als auch die langfristigen Veränderungen in den Chefetagen der 2500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen.

 


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