Top-Manager als Schattengewächse aus Selbstschutz. Ein Gastbeitrag von Frank Dopheide, dem Chef der Deutschen Markenarbeit

Frank Dopheide, Gründer und Chef der Deutschen Markenarbeit, analysiert ein erschreckendes Umfrageergebnis: Deutschlands Top-Manager wagen sich nicht auf die Bühne und in die Öffentlichkeit – aus Angst, geteert und gefedert zu werden. Ob sie damit ihre Pflicht erfüllen, ihrer Company ein Gesicht zu geben? Eher nicht.   http://www.deutschemarkenarbeit.de/

 

Frank Dopheide, Inhaber der Agentur Deutsche Markenarbeit

Frank Dopheide, Inhaber der Agentur Deutsche Markenarbeit

Ein Gastbeitrag:

 

Das doppelte Armutszeugnis.100 Politiker in Berlin werden zum Thema Wirtschaftslenker in Deutschland befragt und beweisen ihre Ahnungslosigkeit wird nur noch von ihrem Desinteresse übertroffen. Sie kennen die größten Steuerzahler Deutschlands weder mit Namen noch Gesicht.  http://www.spiegel.de/wirtschaft/basf-und-thyssenkrupp-politiker-kennen-top-manager-nicht-a-966144.html

Wer ist der Chef von  BASF? Bock – nie gehört. 112.208 Mitarbeiter, knapp 74 Milliarden Euro Umsatz, satte fünf Milliarden Euro Gewinn. Allerdings unterscheiden sie sich damit weder von den McKinsey Alumnis noch von dem Großteil der Öffentlichkeit. In einer eigenen Befragung vom Center of Political Economy and Society (Copes) zusammen mit der Quadriga Hochschule war Dank Seehundbart Daimler Chef Zetsche die bekannteste Figur im Dax, mit traurigen 40 Prozent Wiedererkennungsrate.

 

Machen Sie selbst den Test. Wie heißt der Chef von:

Beiersdorf ?

Fresenius ?

Infineon?

K+S?

HeidelbergCement?

Lanxess?

BMW?

SAP?

Zu welchem Namen haben Sie auch gleich ein Gesicht vor Augen?

 

Top-Manager als Schattengewächse

Der Manager ist zum Schattengewächs geworden. Eine absurde Situation. Denn nie waren die Kommunikationsabteilungen in den Unternehmen größer als heute, gab es mehr Kommunikationskanäle und mehr Inhalte. Das Intranet, das CEO-Blog und die Mitarbeiterzeitung gehören längst zum guten Ton.

Dennoch wirken Unternehmen verschlossener und unglaubwürdiger denn je. In den Medien überlassen sie den Politikern, Verbänden und Selbstdarstellern die Meinungsbühne. Die Öffentlichkeit bewertet die Kommunikation der Führungskräfte als schlecht. Dass Manager gut kommunizieren glauben mittlerweile nur noch dreiundzwanzig Prozent der Bundesbürger. Zwölf Prozent weniger als im Jahr zuvor. Solche Verluste kennt sonst nur die Piraten-Partei.

 

Kein Dax-Kapitän wagt sich zu Plasberg & Co.

 

Dabei hat jeder Top-Manager eine ganze Kommunikationsabteilung randvoll mit Profis an seiner Seite und kiloschwere Kommunikationsstrategien in der Schublade. Kein Top-Manager verirrt sich zu Plasberg und Konsorten, um sich dort live vor aller Augen teeren und federn zu lassen. Selbstschutz durch Unsichtbarkeit. Die Stimme der Wirtschaft findet in der Öffentlichkeit kein Gehör. Ihre Protagonisten haben kein Gesicht.

Oder sie sehen sich zu ähnlich: männlich, fünfzig, schlank und glattrasiert. So wird bei jedem schwarzen Schaf gleich die ganze Herde mitrasiert. Die Studie rät zu persönlicher Präsenz. Persönlichkeit schützt vor Sippenhaft. Bei Sturm muss sich der Kapitän an Deck zeigen, auch wenn die eisigen Wogen über ihm zusammen schlagen. Und da selbst glänzende Zahlen nicht mehr für sich selbst sprechen, geben Sie Ihnen ein Gesicht. Vertrautheit ist der erste Schritt zum Vertrauen.

 

Deutsche Markenarbeit berät Top-Manager sowie Spitzensportler wie Wladimir Klitschko: http://www.deutschemarkenarbeit.de/dma/

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