Wenn der Job wie eine Geisterbahn ist: was schockt am meisten?

Das Onlineportal Monster nennt es:  „Halloween: Horror am Arbeitsplatz“. Man könnte es auch Hitliste für unangenehme Arbeitgeber überschreiben.

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Die Kernfrage war offenbar, was Mitarbeiter am ehesten vor ihrer eigenen Company in die Flucht schlagen würde?
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Oder andersherum gesagt: Für was müssen Vorgesetzte sogen, damit möglichst viele Mitarbeiter von selbst Fersengeld geben – auch ohne Abfindung?
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Oder noch andersherum: Was können Unternehmensberater und Arbeitsrechtsanwälte ihren Unternehmenskunden als heiße Tipps verkaufen, damit  jene die Abfindungen für Mitarbeiter sparen und das Geld stattdessen den Beratern überweisen können?
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Die ist die Hitliste der Abschreckungsgründe: 
 
1. Ein Psychoboss
Global (40%), Deutschland (39%)
 
2. Hinterhältige Kollegen
Global (40%), Deutschland (40%) (USA 44 %)
 
3. Totenstille am Arbeitsplatz
Global (10%), Deutschland (7%)
 
4. Bis in die Geisterstunden arbeiten zu müssen
Global (10%), Deutschland (13%)
 
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Im Einzelnen: Nach Psycho-Vorgesetzten sind hinterhältige Kollegen für Angestellte das zweitgrößte wirkliche Ärgernis. Und zwar für die Franzosen besonders (58 %) und auch die Niederländer (57 %) oder die Finnen (50 %). Mit etwas Abstand folgen die dann erst Briten (45 %) und am Schluss die Deutschen (40 %). Ob die Deutschen ein dickeres Fell als die anderen Nationen haben oder ob sie die Kollegen ohnehin nicht als Kollegen, sondern eher als Konkurrenten betrachten, wurde nicht erfragt.
Und weiter: Überstunden bis in die Puppen schrecken gerade bei den Deutschen nur 13 Prozent der Angestellten ab – was die Fragen aufwirft, ob sie ohnehin schon so viele Überstunden schieben, dass die lange Arbeitszeit ihren Schrecken längst verloren hat.
  
Totenstille hingegen ist nur für sieben Prozent der Mitarbeiter erschreckend. Kein Wunder, wo doch viele von den Großraumbüros schon längst an den Rand ihrer Nerven und ihrer Gesundheit gebracht werden.
 
Der Rat von Karriere-Expertin Mary Ellen Slayter von Monster an Leidende: „Sie sollten Probleme nicht einfach ausblenden und warten, bis sie sich das nächste Mal wieder ärgern. Es ist stattdessen sinnvoll, das, was Sie an Ihrem Arbeitsplatz stört, zu adressieren und den ‚Missstand‘ produktiv anzugehen. Wenn das nicht klappt, ist ein Wechsel des Arbeitsplatzes vielleicht die beste Lösung.“
 
Geantwortet hatten mehr als 4.000 Arbeitnehmer weltweit. Die Befragungen ist nicht repräsentativ.

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Alle Kommentare [2]

  1. Hallo Frau Tödtmann,

    eine interessante Statistik, inbesondere, wenn man in einem Konzern arbeitet und die Geflogenheiten der Niederländer und Franzosen schon ganz gut kennt. Um etwas zu Pauschalisieren: Die französischen Kollegen sind in der Regel sehr auf Socialising bedacht, das heißt sie legen in der Regel sehr viel Wert auf ein harmonisches Arbeitsumfeld und investieren dazu auch eine Menge ihrer zeitlichen Ressourcen. Hinterhältige Kollegen sind da sicherlich der worst case der bei den französischen Kollegen eintreten kann. Der deutsche Mitarbeiter ist sicherlich auch verärgert über hinterhältige Kollegen, allerdings ist er eher abgeklärt. Hier herrscht m.E. auch nicht die Erwartungshaltung, dass die Kollegen alle „sozialverträglich“ sind. Mit dieser Einstellung ärgert man sich dann auch nicht so sehr. Als alleiniger „Geschäftsführer“ einer Website im Nebenerwerb habe ich zum Glück all diese Probleme nach meiner regulären Arbeitszeit als Angestellter nicht mehr. Kein Psycho-Boss und keine hinterhältigen Kollegen. VG, Jochen