Arbeitsverdichtete Manager

Arbeitsverdichtung trifft auch die Führungskräfte, hat der Führungskräfteverband DFK bei einer Umfrage unter 4000 Managern herausgefunden: Auf 60 Wochenstunden kommen Vorstände und Geschäftsführer. Andere Manager rackern im Schnitt 52 Wochenstunden.

Denn: Die Prozessabläufe haben sich in den Unternehmen immer weiter beschleunigt. Die Mitarbeiter müssen immer mehr Arbeit in immer weniger Zeit erledigen, Stichwort: Arbeitsverdichtung. „Dabei wird die Komplexität der Aufgaben durch technische, betriebswirtschaftliche, rechtliche und personelle Anforderungen weiter erhöht“, urteilt DFK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Goldschmidt. Die Ansprüche der Arbeitgeber an die Führungskräfte wachsen ebenso wie die Ansprüche an die Mitarbeiter.

 

Ulrich Goldschmidt

Ulrich Goldschmidt

Ohne Wertschätzung, mit Existenzsorgen – und daraus resultierenden unterschiedlichsten Krankheitsbildern

„Als zusätzliches psychisches Belastungsmoment kommt gerade in Krisenzeiten die Sorge um den Arbeitsplatz hinzu. In Deutschland haben wir den interessanten Effekt, dass in einzelnen Branchen Grosskonzerne jetzt – nach der Hochzeit der Krise – erheblich Personal abbauen. Davon sind teilweise überproportional Stellen im Führungsbereich betroffen“ beobachtet Goldschmidt.

Den Managern geht es offenbar wie ihren Mitarbeitern: „Damit werden zugleich berufliche Sorgen in den privaten Bereich hineingezogen. Es entsteht eine Kette oft bestehend aus: Sorge um oder Verlust des Arbeitsplatzes – tatsächlicher oder befürchteter Ansehensverlust – Verlust der eigenen Wertschätzung – wirtschaftliche Sorgen zum Beispiel hinsichtlich der Versorgung der Familie.“

Mit gravierenden Folgen: „Aus diesen extremen psychischen Belastungen resultieren Krankheitsfälle, von denen Burn out nur eins von vielen unterschiedlichen Krankheitsbildern ist“, warnt Goldschmidt.

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Alle Kommentare [1]

  1. Ihrem Blog entnehme ich, dass wir in den Unternehmen im Management mit ähnliche Problemen konfrontiert sind, wie in der Belegschaft. Die Situation dort wurde ja im Stressreport 2012 ausführlich analysiert (https://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/Gd68.pdf?__blob=publicationFile&v=4). Geänderte Rahmenbedingungen (Globalisierung, Vernetzung, Komplexität etc.) machen es notwendig, dass wir Organisationen und deren Management neu denken müssen. Eine Organisation 2.0 und ein Management 2.0 sind gefragt.