Und wem vertrauen Sie noch? Ihrem Installateur?

Den Handwerkern vertrauen die Deutschen am meisten. Man höre und staune. So ändern sich die Zeiten. Wer früher wegen seiner Unzuverlässigkeit oder Trickserei gegeisselt wurde, steht heute auf Platz Eins des GFK Trust Reports 2011 (Gesellschaft für Konsumforschung). Stolze 88 Prozent der Befragten trauen den Handwerkern am meisten. In den Niederlanden kommen sie sogar auf 90 Prozent. Befragt wurden von der GFK Menschen in 25 Ländern.

 Trauriges Schlußlicht bei den Branchen sind diejenigen, wo Eltern noch vor wenigen Jahren am liebsten ihre Kinder in die Lehre schickten: Die Banken und Versicherungen. Nur noch 36 Prozent trauen ihnen über den Weg. Noch schlechtere Werte haben die Banken in Italien (24 Prozent), Spanien (30 Prozent) und Frankreich (35 Prozent).

 Werbekampagnen mit bunten Bildchen und haltlosen Versprechungen dürften diese Fluschäden kaum wieder wettmachen können. Nicht nur die Finanzkrise hat daran schuld, sondern auch die Position als Arbeitgeber. Wähnten sich die Angestellten der Finanzinstitute doch jahrzehntelang so sicher wie in Abrahams Schoß, so wurden sie plötzlich trotz glänzender Renditen eines Besseren belehrt. Heute sind gerade in Banken Zielvereinbarungen an der Tagesordnung, in denen es heißt „Senkung des Durchschnittsalters“ – gemeint ist aber, die Kollegen über 50 Jahren rausdrängen ist die Vorgabe an den Mittdreißiger, der zum Abteilungsleiter aufsteigt. All diese Umstände dürften zum Negativ-Image beitragen.

Bei den Institutionen sind es Polizei (85 Prozent), Justiz (67 Prozent), Militär und Armee (62 Prozent)  und die Feuerwehr, denen die Deutschen am meisten Vertrauen entgegenbringen. International bringen dagegen die meisten Nationen dem Militär und der Armee mit 79 Prozent das größte Vertrauen entgegen. Auf dem zweiten Platz stehen international die Medienmit 59 Prozent und die Kirche mit 56 Prozent.

Wiwo-Redakteuer Thomas Kuhn im Feuerwehr-Einsatz

Ganz unten: Die politischen Partein mit 17 Prozent. Noch weniger vertrauen denen die Franzosen (zwölf Prozent), die Italiener und Spanier mit je neun Prozent.

 Bedeuten die Umfrageergebnisse nun, dass ein allgemeiner Vertrauensverlust herrscht? Mitnichten: 77 Prozent der Deutschen vertrauen ihren Mitmenschen ganz oder überwiegend. Nur 21 Prozent haben wenig oder gar kein Vertrauen in andere. Die meisten europäischen Länder liegen ebenfalls bei über 70 Prozent. Nur die Italiener erreichen nur 49 Prozent, die Argentinier, Ägypter und Nigerianer nur 47 Prozent.

Des weiteren zu den einzelnen Branchen: Über 70 Prozent Vertrauensvorschuss ernten international die Unterhaltungselektronik- und Hausgerätehersteller sowie die Lebensmittelproduzenten.

www.gfk-verein.org 

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