Krokers RAM: Schützt Eure Geräte und Konten im Internet endlich mit sicheren Passwörtern!

Mein Rant am Morgen: Wer nachlässige Kombinationen wie „123456“ als Passwörter für Internet-Konten verwendet, darf sich nicht wundern, wenn Script-Kiddies ohne größeren Aufwand E-Mail-Verkehr und Chatverläufe im Internet zusammenklauben. Dabei erfordert guter Schutz nur wenig Fleiß.

Der jüngst aufgedeckte Hackerangriff auf auf Politiker und Prominente in Deutschland – der bei Lichte betrachtet eher ein extremer Fall von Doxing, also dem internetbasierten Zusammentragen personenbezogener Daten ist – wirft ein Schlaglicht auf ein oft beschriebenes, aber dennoch gemeinhin unterschätztes Thema: Viele Menschen sind nachlässig in der Vergabe und systematischen Nutzung von Passwörtern im Internet.

Anders jedenfalls ist nicht zu erklären, das Studien Jahr für Jahr mit der niederschmetternden Erkenntnis für Aufregung sorgen, dass das beliebteste Passwort der Internetnutzer die Zahlenfolge „123456“ ist, gefolgt von dem wörtlichen Begriff „password“ – siehe etwa meinen entsprechenden Blog-Beitrag aus dem Jahre 2014.

Wer derart nachlässig seine eigenen Konten im Internet „schützt“, darf sich nicht wundern, wenn selbst nur bedingt programmierfähige Script-Kiddies ohne größeren Aufwand E-Mail-Verkehr und Chatverläufe im Internet zusammenklauben.

Man kann es daher nicht oft genug wiederholen: Schützt Eure Geräte und Konten im Internet endlich mit sicheren Passwörtern. Und verwendet idealerweise dort, wo es möglich ist, die Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Wer nicht weiß, worauf man bei der Nutzung sicherer Passworter achten soll: WiWo-Kollege Thomas Kuhn hat kürzlich noch einmal die zehn wichtigsten Tipps für sichere Codes, und wie man sich diese behält, zusammengestellt – sehr lesens- und beachtenswert!

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Alle Kommentare [1]

  1. Endlich sagt das mal (wieder) einer. Danke schön!
    Apple, Google und Microsoft haben klasse 2Faktor Authentifizierung. Firmen und Regierungsbehörden müssen es ihren Mitarbeitern schlichtweg verbieten Dienst ohne diesen Sicherheitslevel zu nutzen. Das ist ein Problem „Mensch“, kein Provider-Problem.

    Insgesamt war die Datenklau-Aktion von Orbit ein tolle Aktion um das Bewusstsein für das Problem „Mensch“ im Datenschutz zu sensibilisieren. Die Reaktion der Politiker hier wieder mehr von den Providern zu verlangen ist komplett daneben. Die Provider (selbst Facebook) bietet 2Faktor Authentifizierung. Die Politik sollte eher eine Aufklärungskampagne in der Bevölkerung zur Nutzung von sicheren Passwörtern und 2Faktor Authentifizierung starten. Damals bei AIDS und den Kondomen hat das ja auch geklappt. Jetzt hat die Masse der Deutschen „ungeschützten“ Datenverkehr und die Politik schiebt die Verantwortung einfach an Provider. Das wird das Problem Mensch kein bisschen lösen, Herr Seehofer!

    Ganz unabhängig vom Problem Mensch, dass von Orbits hauptsächlich ausgenutzt wurde, ist die bewusste Veruntreuung von Daten durch Sozial Media Provider. Da hilft ein sicheres Passwort auch nicht. Leider hat sich keiner in Berlin ernsthaft über die Vorfälle von Facebook/Whatsapp und Cambridge Analytics aufgeregt, bei denen 2018 mehr als 50 Millionen Nutzerdaten unerlaubt weitergegeben wurden. Wir reden hier nicht von 1000 Menschen die blossgestellt wurden, sondern von 50 Millionen Menschen deren Daten kommerziell verkauft wurden. Diese Menschen erhalten profilierte Werbung und unerwartete Anrufe von Telesales. Hier muss die EU tatsächlich mehr von den Providern fordern und mit harten Strafen abschrecken. Leider macht die EU viel zu wenig und die falschen Dinge.

    Solange dieses zweite und vollkommen unabhängige Privatsphären-Problem von Facebook nicht gelöst ist heißt es für mich:
    Hände weg von Facebook und Whatsapp! Es gibt sichere Tools wie Threema.ch, die beim Provider gar keine vertraulichen Daten erzeugen und nicht einmal Handy-Nummern wissen wollen. Threema.ch hat auch schon ca. 10 Millionen Nutzer!
    Hier sollte der Bundestag mal ein gutes Beispiel geben und seinen Abgeordneten Whatsapp verbieten, solange dieser Dienst die Privatsphäre seiner Nutzer mit Füssen tritt.

    Schönes Wochenende