Deutschland bei Datenkompetenz in der Spitzengruppe – Schlusslicht Japan

Firmen in Europa gehen im Vergleich von zehn Regionen am versiertesten mit Daten um. Zwischen den Branchen sind die Unterschiede noch höher.

Europa hat laut den höchsten Anteil von Beschäftigten mit Datenkompetenz aller Regionen, wobei Großbritannien, Deutschland und Frankreich zu den am weitesten fortgeschrittenen Nationen gehören.

Zwar ist Singapur die datenkundigste Nation weltweit, regional betrachtet liegen USA und Asien-Pazifik jedoch gleichauf mit einem geringeren Wert als Europa. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie, die der Datenanalyse-Anbieters Qlik mit Hauptsitz in Radnor im US-Bundesstaat Pennsylvania kürzlich veröffentlicht hat.

Für den so genannten Data Literacy Index wurden 604 globale Entscheidungsträger von Unternehmen in 10 Regionen über die Verwendung von Daten und zur Datenkompetenz in ihren Organisationen befragt. Spitzenreiter Singapur kommt auf einen Index-Wert von 84,1 vor Großbritannien (81,3) und Deutschland (79,0). Schlusslicht Japan rangiert dagegen bei schlappen 54,9.

Dies spiegelt eine größere Anerkennung wider, die europäische Entscheidungsträger offenbar für den Wert von Daten haben. Denn 72 Prozent von ihnen bestätigen, dass diese „sehr wichtig“ sind – verglichen mit nur 60 Prozent in Asien und 52 Prozent in den USA.

Während die US-Entscheidungsträger die meisten Veränderungen in der Art und Weise vorgenommen haben, wie ihre Unternehmen Daten verwenden – 47 Prozent  berichteten von „ziemlich vielen“ Änderungen, verglichen mit 40 Prozent in Asien und 36 Prozent in Europa – tun sie weniger, um die Mitarbeiter für den Umgang mit Daten zu rüsten. Die USA weisen das niedrigste Niveau von Schulungen zur Datenkompetenz auf.

Weitere Ergebnisse der Studie:

  • Zwar geben 93 Prozent der Unternehmen in Deutschland an, es seit für sie wichtig, dass Mitarbeiter Datenkompetent sind – aber nur 24 Prozent tun auch etwas dafür.
  • Der Hochschul-Ausbildung trauen deutsche Unternehmen offenbar nicht viel zu in Sachen Daten-Souveränität. Während Bachelor, Master und Promotion nur maximal 12 Prozent der Unternehmen als Indikator für Datenkompetenz sehen, gelten Berufserfahrung (29 Prozent) und anderweitig erworbene Daten-Kompetenzen (24 Prozent) viel mehr.
  • Während 71 Prozent der Unternehmen in Deutschland gern mehr datenkompetente Mitarbeiter hätten, sind nur 57 Prozent bereit, dies auch finanziell anzuerkennen.

Noch größere Unterschiede als zwischen den Regionen gibt es zwischen Branchen: So sind etwa Finanz- und Versicherungswesen schon ganz gut aufgestellt in Sachen Daten-Souveränität, während in Sozialwesen, Handel und Gesundheitswesen meist noch Daten-Analphabeten am Werk sind – siehe die folgende Infografik, zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Qlik

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Alle Kommentare [1]

  1. Leider scheint Deutschland ja auch außerhalb der Datenkompetenz bei vielen digitalen Themen hinterher zu sein. Hoffentlich ändert sich da etwas.