Start-ups: Wo die Einhörner herkommen & wie schnell sie zur Milliarden-Bewertung kommen

USA, China und Großbritannien sind die einzigen Länder, die auf eine zweistellige Zahl von Unicorns kommen. Deutschland hat derer gerade mal vier.

Der Traum jedes Gründers ist es, sein Start-up möglichst schnell wachsen und an Bedeutung zulegen zu sehen. Wer das besonders gut und effizient macht, darf gar von einer besonderen Auszeichnung träumen: Dem Status als Unicorn.

Unicorns nennen Risikokapitalgeber nicht-börsennotierte Start-ups, deren Unternehmenswert die magische Bewertungsschwelle von einer Milliarde Dollar überquert hat – was in der Praxis genauso selten vorkommt wie der Legende nach Einhörner als Fabelwesen.

Der amerikanische Risikokapital-Datenbankanbieter CB Insights hat Anfang Juni den aktuellen Club aller weltweiten Start-up-Unicorns zusammengestellt: Insgesamt gibt es demnach derzeit 249 Einhörner mit einer kumulierten Gesamtbewertung von knapp 830 Milliarden Dollar.

Fast die Hälfte aller Unicorns – nämlich 116 – stammen aus den Vereinigten Staaten (46 Prozent), allen voran Uber mit einem Unternehmenswert von 68 Milliarden Dollar als größtes nicht-börsennotierte Start-up überhaupt:

Quelle: Statista

Auf Rang zwei folgt China mit immerhin noch 67 Einhörnern, also etwas mehr als einem Viertel (27 Prozent). Auf dem Bronze-Rang folgt Großbritannien mit nur noch 13 Unicorns. Auffällig: Die drei Erstplatzierten sind die einzigen Länder, die überhaupt auf eine zweistellige Zahl von Einhörnern kommen.

Deutschland kommt mit gerade einmal vier Unicorns auf Rang fünf, noch hinter Indien. Die hiesigen Einhörner sind Ottobock (3,5 Milliarden Dollar), die Auto1 Group (3,5 Milliarden Dollar), die NuCom Group (2,2 Milliarden Dollar) und CureVac (1,7 Milliarden Dollar). Für eine exportabhängige Volkswirtschaft, die enorm von Innovationen lebt, ist das durchaus eine besorgniserregende Entwicklung.

Im Schnitt dauert es sieben Jahre, bis ein erfolgreiches Start-up die Milliarden-Bewertung erreicht, hat das US-Portal Comparethemarket ermittelt. Immerhin 19 Einhörner haben ihren Status jedoch innerhalb von nur einem Jahr erreicht, darunter der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi zwischen 2010 und 2011 – der aber seit seinem Börsendebüt Anfang der Woche nicht mehr zu den Einhörnern zählt.

Weitere Zahlen & Fakten rund um die weltweiten Start-up-Unicorns in der folgenden Infografik:

Quelle: Visualistan/Comparethemarket

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