Krokers RAM: Die dunkle Wolken über dem Cloud Computing bleiben!

Mein Rant am Morgen: Die Cloud ist für Unternehmenskunden weiter unsicher. Neue Gesetze in den USA sowie der EU-Kommission könnten sogar einen noch ungehinderteren und schnelleren Datenzugriff als früher ermöglichen.

Erst Anfang März hatte ich hier über das Verfahren am amerikanischen Supreme Court über den Zugriff der US-Regierung auf im Ausland gespeicherte Daten geschrieben. Ein Richterspruch pro Regierung könnte mit einem Schlag das Vertrauen ins Cloud Computing zerstören, so der Tenor meines Rants.

In dieser Woche hat das oberste amerikanische Gericht das seit dem Jahr 2013 zwischen Microsoft und der US-Regierung laufende Verfahren völlig überraschend eingestellt. Grund: Die Regierung hat am 23. März ein neues Gesetz namens „Cloud Act“ beschlossen, womit der Rechtsstreit in den Augen des Supreme Court erledigt sei.

Das Problem für alle Unternehmen, die beim Cloud Computing auf amerikanische Anbieter wie Microsoft, aber auch Amazon, Salesforce oder IBM setzen: Der neue Cloud Act sieht vor, dass Cloud-Anbieter im Verdachtsfall Kundendaten herausgeben müssen – und zwar egal wo die Daten physisch gespeichert sind.

Zwar können die Cloud-Provider Widerspruch einlegen, wenn die Herausgabe der Daten gegen das jeweilige Recht vor Ort widerspricht, in dem die Daten gespeichert sind. Dies ist etwa nach der neuen europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bei US-Anbietern der Fall, Cloud-Rechenzentren in Europa betreiben.

Das bedeutet: Die Cloud ist für Unternehmenskunden weiter unsicher. Mehr noch: Die neuen Gesetze der USA – aber auch der EU-Kommission, siehe Hintergründe hier – könnten sogar einen noch ungehinderteren und schnelleren Datenzugriff von Ermittlungsbehörden als früher ermöglichen. Die dunklen Wolken über dem Cloud Computing bleiben!

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Alle Kommentare [1]

  1. Heute reg ich mich gerne mit @Kroker auf.
    Es gibt genug Alternativen von A-wie Arvato bis T- wie T-System. Es gibt Workloads die dort mit weniger Privacy Auswand compliant werden und deshalb billiger sind.
    Inzwischen haben die lokalen Provider in Bezug auf Preis und Elastizität einiges aufgeholt!
    Nur wenn man die PaaS Layer der Hyperscaler benutzt, sind lokale Anbieter immer noch hinterher.
    Schönes Wochenende
    PS: https://en.wikipedia.org/wiki/CLOUD_Act