Facebook-Datenskandal: Deutsche wünschen sich strengere Gesetze für mehr Cybersicherheit

Zwei aktuelle Umfragen zeigen, dass der Facebook-Datenskandal das bereits starke Bedürfnis der Deutschen nach Cybersicherheit weiter erhöht hat.

Die zunehmende Anzahl an Hackerangriffen und auch der Facebook-Datenskandal verunsichern viele Bürger und stärken deren Bedürfnis nach mehr Cybersicherheit. Zu diesem Ergebnis kommen zwei repräsentative Umfragen der Unternehmensberatung BearingPoint, für die jeweils bundesweit rund 1000 Bürger befragt wurden.

Die Befragung erfolgte kurz vor und kurz nach Bekanntwerden des Facebook-Datenskandals rund um Cambridge Analytica. „Kroker’s Look @ IT“ präsentiert die Ergebnisse heute exklusiv vorab.

Demnach wünscht sich die Mehrheit der Deutschen nach dem Datenleck bei Facebook mehr Schutz vor Datenlücken und Cyberattacken sowie strengere Gesetze gegen Verstöße. So sind 84 Prozent der Meinung, dass die Regierung Unternehmen drängen sollte, die Sicherheit von Kundendaten zu erhöhen. Vor dem Facebook-Datenskandal war dieser Wert noch 4 Prozent geringer.

Auch wünschen sich ebenfalls vier Prozent mehr Befragte (81 Prozent), dass die Regierung gezielt Informationen zu Cyberangriffen veröffentlicht. Von 84 Prozent der Befragten werden härtere Gesetze zur Bekämpfung von Cyberkriminalität gefordert (vor dem Facebook-Datenskandal: 81 Prozent).

Doch nicht nur an den Staat, auch an Unternehmen stellen die deutschen Bürger klare Forderungen: So gaben 88 Prozent der Befragten an, dass sie von Unternehmen vor allem den Schutz ihrer Kundendaten erwarten. Denselben Wert erzielte bereits die Befragung vor dem Facebook-Datenskandal. Dies zeigt, dass der Schutz von Kundendaten zu den Pflichtaufgaben von Unternehmen zählen sollte.

Insgesamt zeigen die Umfrageergebnisse, dass der Facebook-Datenskandal das bereits starke Bedürfnis der Deutschen nach Cybersicherheit weiter erhöht hat. Mit 49 Prozent fühlen sich immerhin rund die Hälfte der Befragten hier nicht genügend durch den Staat geschützt.

Gleichzeitig zeigt die Umfrage aber auch, dass die Deutschen bei der Nutzung ihres Smartphones sorgloser mit dem Thema Cybersicherheit umgehen. Lediglich 37 Prozent fühlt sich bei der App-Nutzung über das eigene Mobiltelefon nicht gut genug gegen Cyberkriminalität geschützt (vor dem Facebook-Datenskandal: 33 Prozent).

Diese Nachlässigkeit wiederum deckt sich ein Stück weit mit dem Umstand, den ich in meinem „Rant am Morgen“ am vergangenen Freitag angeprangert habe: Der eigentliche Facebook-Skandal sind letztlich wir alle, die wir uns oftmals zu wenig selber um ausreichenden Datenschutz kümmern.

Weitere Zahlen & Fakten aus den beiden BearingPoint-Befragungen in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: BearingPoint

Verwandte Artikel:

1785 Hacker-Angriffe auf Daten und 2,6 Milliarden gestohlene Datensätze 2017

IT-Sicherheit: 25 Prozent Fehlalarme überlasten Security-Teams

Cryptojacking-Boom: Heimliches Münzschürfen von Kryptowährungen legt 8500% zu

23 Millionen Deutsche 2017 Opfer von Cyberkriminalität – weltweit 1 Milliarde

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*