23 Millionen Deutsche 2017 Opfer von Cyberkriminalität – weltweit 1 Milliarde Menschen

Die Opfer von Cyberkriminalität achten seltener auf Maßnahmen zur Online-Sicherheit als Nicht-Opfer und bieten Angreifern damit virtuelle Hintertüren.

Der zum US-Softwarekonzern Symantec gehörende IT-Sicherheitsanbieter Norton hat heute die neueste Auflage seines jährlich erscheinenden Norton Cyber Security Insights Reports (NCSIR) veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass sich noch immer viele Verbraucher im Netz zu sicher fühlen.

Cyberkriminelle widerlegen dieses falsche Sicherheitsgefühl und haben 2017 mit ihren Aktivitäten in den 20 untersuchten Ländern insgesamt 172 Milliarden US-Dollar von 978 Millionen Verbrauchern gestohlen.

Allein in Europa waren im untersuchten Zeitraum mehr als 98 Millionen Menschen von Cyberkriminalität betroffen, wobei ein Schaden von 27,4 Milliarden US-Dollar entstanden ist. Das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt manches europäischen Landes.

Auch für Deutschland sind die Zahlen besorgniserregend. So wurden im Untersuchungszeitraum 23 Millionen Deutsche Opfer von Cyberkriminalität. Das entspricht mehr als einem Drittel der Erwachsenen, die regelmäßig online sind (38 Prozent). Dabei entstand ein Gesamtschaden von knapp 2,2 Milliarden Euro.

Bei den Betroffenen von Cyberkriminalität gibt es weltweit erstaunliche Parallelen: Meistens handelt es sich um durchschnittliche Nutzer, die versiert, aber mit einer gewissen Sorglosigkeit im Netz agieren und sowohl zuhause als auch unterwegs mit verschiedenen Geräten ins Internet gehen.

Die Opfer von Cyberkriminalität achten außerdem seltener auf grundlegende Maßnahmen zur Online-Sicherheit als Nicht-Opfer und bieten damit den Angreifern virtuelle Hintertüren. Das zeigen die folgende Zahlen für Deutschland:

  • Im Vergleich zu Nicht-Betroffenen nutzten Opfer fast doppelt so häufig dasselbe Passwort für alle ihre Online-Konten (12 Prozent vs. 7 Prozent) oder teilten wesentlich häufiger mindestens eines ihrer Passwörter mit Dritten (39 Prozent vs. 25 Prozent).
  • Es kommt deutlich öfters vor, dass Betroffene ihr Passwort auf einem ihrer Geräte speichern als Nicht-Betroffene (13 Prozent vs. 9 Prozent).
  • Außerdem beunruhigend: 27 Prozent der deutschen Opfer von Cyberkriminalität glauben trotz ihrer negativen Erfahrungen, dass sie jetzt besser gewappnet sind, ihre Daten und persönlichen Informationen vor zukünftigen Angriffen zu schützen als in der Vergangenheit. Außerdem ist mehr als ein Drittel der Opfer der Auffassung, nur einem geringen Risiko ausgesetzt zu sein (36 Prozent).

Weitere Zahlen & Fakten aus dem 2017er Norton Cyber Security Insights Report für Deutschland sowie im weltweiten Vergleich in der untenstehende Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken. Und wenn Sie mehr Updates zur Cybersicherheit haben wollen, empfehle ich Ihnen den wöchentlichen WiWo-Newsletter Cybersecurity meiner Kollegen Jürgen Berke und Thomas Kuhn, den sie hier abonnieren können: https://www.wiwo.de/profound/cybersecurity/

Quelle: Norton

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