Online-Werbung boomt – aber nur Facebook & Google profitieren. Für klassische Medienhäuser bleiben nur die digitalen Brosamen.
In der vergangenen Woche hat Mary Meeker, Partnerin des renommierten Risikokapitalunternehmens Kleiner Perkins Caufield & Byers (KPCB), die 2017er Ausgabe ihrer legendären Präsentation „Internet Trends“ veröffentlicht.
Auf schier unglaublichen 355 Seiten hat Meeker da alle wichtigen Zahlen rund um aktuellen Trends wie Mobile, Gaming oder E-Health zusammengestellt – ein gigantischer Fundus spannender Themen.
Eine bemerkenswerte Prognose betrifft den weltweite Werbe-Markt: So prophezeiht Meeker, dass das weltweite Geschäft mit Internet-Anzeigen bereits innerhalb der nächsten sechs Monate die globalen Umsätze mit TV-Spots überholen wird.
Quelle: KPCB
Die weltweiten Umsätze mit Online-Bannern, Flash-Anzeigen & Co. werden dann auf gut 200 Milliarden Dollar anschwellen. Zur Einordnung: Noch im Jahr 2005 lag jener Wert gerade mal bei gut 20 Milliarden Dollar – also einem Zehntel.
Das freilich bedeutet für klassische Medienhäuser nicht, dass deren Reichweiten-orientierte, auf Online-Anzeigen basierende Digital-Geschäftsmodelle endlich ans Fliegen kommen: Denn die schlechte Nachricht lautet: Den Großteil jenes Geschäfts greifen die Internet-Giganten Google und Facebook ab:
Quelle: KPCB
Zwar sind diese Daten nur US-Zahlen, doch das globale Bild dürfte nicht nennenswert anders aussehen: So haben Google und Facebook in ihrem Heimatmarkt beim Wachstum des Internet-Werbegeschäfts von 2015 auf 2016 gut 85 Prozent Prozent für sich abgeschöpft.
Für alle anderen bleiben da nur noch die digitalen Brosamen, sozusagen.
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