Vor Jahresfrist lag der Anteil chinesischer Domain-Käufer erst bei neun Prozent. Zudem gibt es heute zweieinhalb mal so vielen Transaktionen wie 2014.
Im Geschäft mit Internet-Domains ist aktuell ein regelrechter Nachfragesprung aus China zu verzeichnen: So decken sich Investoren aus dem Reich der Mitte derzeit massiv mit Web-Adressen ein.
Laut Informationen der Domainhandelsplattform Sedo aus Köln geht mittlerweile mehr als die Hälfte aller Domain-Transaktionen auf das Konto chinesischer Käufer. Das Volumen umfasst dabei bis zu 783 Domain-Deals pro Woche. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lagen der Anteil Chinas lediglich bei 9 Prozent, entsprechend 60 Deals.
Laut Sedo folgt der Zuwachs auf die Turbulenzen des chinesischen Aktienmarkts. Zudem werden chinesische Investoren offenbar von der den potenziellen Wertsteigerungen bei Premium-Domains angelockt. Auch die chinesische Regierung signalisiert mit ihrem Programm “Internet Plus” die zunehmend strategische Bedeutung des Internets sowie von Web-Adressen.
Besonders gefragt sind bei chinesischen Investoren nach Angaben von Sedo dreistellige, häufig numerische Domains – beispielsweise 123.com. Wurden in der Vergangenheit solche Domains mit 3000 Dollar gehandelt, stieg der Preis inzwischen auf bis zu 15.000 Dollar an. Hintergrund: Der asiatische Markt ist kulturell durch den Glauben an sogenannte Glückszahlen geprägt.
Quelle: Sedo
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