Deutsche Startups: Haupthemmnis Steuerrecht; 26 Prozent brauchen über 1 Million Euro Kapital

Eine Erhebung zeigt die wichtigsten Zahlen zur deutschen Startup-Szene – und belegt auch quantitativ, dass Berlin die Gründerhauptstadt in Deutschland ist.

Der Bundesverband Deutsche Startups mit Sitz in Berlin hat in der vergangenen Woche die Studie „Deutscher Startup Monitor“ präsentiert. Sie soll regelmäßig erhoben werden und einen Einblick in die hiesige Gründerszene geben.

Für die Premierenstudie hat der Verband 454 Mitarbeiter von Startups aus ganz Deutschland hinsichtlich Gründungsbedingungen, Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze und der Finanzierung befragt. Die wichtigsten Ergebnisse: Drei von vier Startups werden von Teams gegründet, wobei Duos (39 Prozent) und Trios (24 Prozent) überwiegen.

Quelle: Bundesverband Deutsche Startups

Weitere wichtige Erkenntnisse:

  • nur 13 Prozent aller Gründer sind Frauen
  • drei von vier Gründer haben einen Fachholschul- oder Universitätsabschluss
  • 75 Prozent der Startups zählen sich zur ITK-Branche
  • auch 80 Prozent der Nicht-ITK-Startups bewerten das Internet als „sehr wichtig“
  • das Durchschnittsalter deutscher Startups beträgt 2,4 Jahre
  • zu jenem Zeitpunkt haben Startups im Schnitt 12,4 Mitarbeiter – inklusive Gründer

Zu den größten Hemmnissen auf die Performance ihres Unternehmens zählen die Befragten vor das deutsche Steuerrecht (61 Prozent eher und sehr negativ) sowie mit jeweils 51 Prozent Negativnennungen die deutsche Datenschutzpraxis und das hiesige Arbeitsrecht:

Quelle: Bundesverband Deutsche Startups

Ein großes Problem bedeutet für alle Startups die Finanzierung ihres Geschäfts. Schon bei der Gründung benötigen mehr als die Hälfte aller befragten Gründer über 50.000 Euro Startkapital, um überhaupt loslegen zu können.

Für gut drei Viertel aller Unternehmer sind die wichtigste Kapitalquelle bei der Gründungsfinanzierung eigene Ersparnisse sowie der Rückgriff auf Familie und Freunde. Nut ein Drittel haben bereits zu jenem Zeitpunkt Riskokapital.

Für ein gutes Viertel der Startups ist der Kapitalbedarf in der Wachstumsphase größer als eine Million Euro. Dabei dauert die durchschnittliche Finanzierungsrunde 6,5 Monate. Insgesamt bezeichnen 70 Prozent der Unternehmen den Erhalt von Venture Capital als schwierig.

Quelle: Bundesverband Deutsche Startups

Eine Ausnahmestellung nimmt hier Berlin ein. Gleich mehrere Metriken unterstreichen den Ruf der deutschen Hauptstadt auch als wichtigste Startup-Metropole: Beispielsweise fließt drei Mal so häufig Kapital von Geldgebern außerhalb der EU nach Berlin als in andere deutsche Gründerregionen.

Berliner Startups schaffen zudem mehr Jobs als ihre Pendants im Rest der Republik: Die befragten Unternehmen an Havel und Spree haben im Schnitt 15,3 Mitarbeiter – das sind 50 Prozent mehr als Startups anderswo in Deutschland, die durchschnittlich auf 9,2 Beschäftigte kommen.

Das Präsentation zur Studie gibt’s zum Download übrigens hier.

Verwandte Artikel:

Enterprise Social Networking – oder: Twitter für Unternehmen

Instagram gegen EyeEm: Das Wettrennen der Foto-Apps

Die interne E-Mail zum Führungswechsel bei Groupon in Deutschland

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*