Schaut auf mein Instagram – und der Busen ist rein zufällig drauf

Die Flut der verwackelten und per Digitalfilter aufgehübschten Fotos von Essen, Hochhäusern oder Wolken auf Instagram hat eine US-Comedytruppe per Videoclip auf die Schippe genommen.

In der abgelaufenen Woche hat das zum Zuckerberg-Imperium gehörende Fotonetzwerk Instagram im Internet reichlich Staub aufgewirbelt, gelinde ausgedrückt. Nein, eigentlich war es ein veritabler Shitstorm.

Der Anlass war freilich reichlich unspektakulär – nämlich eine knapp formulierte Änderung der Nutzungsbedingungen seitens Instagram Anfang der Woche. Eigentlich bedeutete die Änderung nur, dass hochgeladene Fotos sowie Nutzerdaten künftig auch für Werbung der Instagram-Mutter Facebook verwendet werden dürfen.

Tags darauf machten freilich hierzulande (wie auch anderswo) Berichte die Runde, Instagram wolle künftig die Fotos seiner Nutzer verkaufen, und das ohne die Betroffenen zu fragen, wie etwa dieser Beitrag bei „heute.de“ anmerkt. Der Mediendienst verstieg sich gar zu der Behauptung, Facebook wolle Instagram zu so etwas wie einer Bildagentur machen.

Nur um dann am Mittwoch nach einer Klarstellung seitens Instagram („Danke, wir hören auf Euch“) scheinheilig zu konstatieren, Instagram sei „nach Protesten zurückgerudert“. Das ist das Unternehmen nämlich nicht – siehe die lesenswerte Zusammenfassung aller Missverständnisse von Martin Weigert bei Netzwertig.

Bei dem ganzen Wirbel ist’s meines Erachtens nur allzu passend, ein Video hervorzukramen, das bereits Anfang Dezember in amerikanischen Blogs die Runde macht. Denn Bildagentur hin oder her – der distanzierte Beobachter fragt sich schlicht, wer die ganzen künstlich verwackelten oder per Digitalfilter aufgehübschten Schnappschüsse von Essen, Stränden oder Katzen jemals anschauen soll. Von Kaufen ganz zu schweigen.

Sowas in der Art mögen sich auch die Jungs und Mädels der amerikanischen Comedy-Truppe „College Humor“ gedacht haben. In einem toll gemachten Video (eine Persiflage auf den Knödel-Rock der kanadischen Truppe Nickelback in ihrem Song – Achtung, erneute Doppeldeutigkeit – „Photograph“) nehmen sie den Hype rund um Instagram so richtig aufs Korn. Auf Englisch zwar, aber dank Untertiteln ganz gut verständlich. Und wie gesagt – der Busen ist rein zufällig drauf:



[via Gizmodo]

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Alle Kommentare [1]

  1. Sicher kann man sich über abertausende Wolken-, Katzen-, Nails- und Kartoffelsalatbilder bei instagram lustig machen — aber das unterscheidet sich nicht wesentlich von der Datenmasse anderer Social Media Dienste – nur, dass man Bilder eben schneller erfasst als Text.
    Man sollte damit aber nicht diese Revolution der Bildkommunikation unterschätzen: Eine Bildnachricht kann sich ohne Zeitverzögerung weltweit verbreiten – als Marketinginstrument ist instagram (oder ähnliche Dienste wie eyeem) noch wenig genutzt, Mode-, Food- und Reiseblogger machen den Anfang. Facebook sucht nach Monetarisierungen und stösst auf Mißtrauen – Marc Zuckerberg ist da der neue Bill Gates…
    Die Bildqualitäten haben sich im übrigen erheblich verbessert – sofern man *richtig folgt* – aber das ist bei Twitter auch so…