Kehrseite des Tablet- und Smartphone-Booms: PC-Verkäufe fallen um ein Fünftel

Während das Mobilgeschäft mit Smartphones und Tablets boomt, sackt der PC-Markt steil ab. Kann Windows 8 dem Geschäft neues Leben einhauchen?

In der vergangenen Woche habe ich hier im Blog darüber berichtet, wie sehr aktuell sowohl das Geschäft mit Smartphones wie auch mit Tablet-Computern boomt. Die Kehrseite dieser Medaille kann man hier besichtigen: Laut der jüngsten Studie des US-Marktforschungshauses Gartner ist der PC-Markt in Westeuropa im dritten Quartal um 15 Prozent eingebrochen.

Noch schlimmer hat es die PC-Hersteller in Deutschland erwischt: Hierzulande gingen zwischen Juli und September fast ein Fünftel weniger Geräte über die Ladentheken als im selben Zeitraum des Vorjahres. Am stärksten hat es den taiwanischen Konzern Asus mit einem Minus von fast 40 Prozent sowie den langjährigen Weltmarktführer Hewlett-Packard mit einem Rückgang von 20 Prozent getroffen.

Quelle: Statista/Gartner

Vergleichsweise unbeschadet geht aus den Verwerfungen des dritten Quartals einzig und allein Lenovo hervor: Der chinesische Hersteller, der erst Mitte Oktober die Weltmarktspitze vom einstigen Primus HP übernahm, hielt seine Absatzzahlen in Deutschland weitgehend konstant – und konnte dadurch den Marktanteil auf nunmehr 15,8 Prozent deutlich ausbauen.

Die gute Position im PC-Markt schlägt sich auch in den Geschäftszahlen nieder: So konnte Lenovo in der vergangenen Woche ein Umsatzplus im zweiten Finanzquartal von 11 Prozent auf umgerechnet knapp 8,7 Milliarden Dollar vermelden. Der Nettogewinn stieg in den drei Monaten bis Ende September gar um 13 Prozent auf 162 Millionen Dollar.

Sparten-Chef verlässt überraschend Microsoft – schwächelt Windows 8?

Wichtiger Grund für das Schwächeln des PC-Marktes gerade im dritten Quartal ist neben der Stärke des Mobilgeschäfts vor allem die Kaufzurückhaltung der Kunden vor dem Marktstart von Windows 8. Das hat Microsoft Ende Oktober auf den Markt gebracht. Spätestens im Januar wird sich erweisen, ob das neue Betriebssystem bei den gebeutelten Computerherstellern wieder Wachstum anfachen kann.

Vergangene Nacht hat Microsoft übrigens verkündet, dass der Windows-Chef Steven Sinofsky – der lange als möglicher Nachfolger von Konzernboss Steve Ballmer galt, überraschend das Unternehmen verlässt – erste Indizien dafür, dass der Verkauf von Windows 8 schwächelt?

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