Quartalsausblick: Apple-Umsatz plus 30 Prozent auf 37 Milliarden Dollar

Die Mittelwerte der Analystenschätzungen fürs iPhone und iPad deuten trotz der Unsicherheit bezüglich des iPhone 5 auf ein anhaltend hohes Umsatzwachstum hin. Eine Überschlagsrechnung.

(Update 25.10.2012 22:40 Uhr: Apple hat soeben seinen Quartalsbericht vorgelegt. Die wichtigsten Zahlen: Umsatz 36,0 Milliarden Dollar, iPhones 26,9 Millionen,  iPads 14 Millionen – bei den Tablets lag Apple also unter den Schätzungen; die Hochrechnung kommt dennoch recht gut hin).

Heute Abend ist es wieder so weit – Apple legt seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal seines laufenden Geschäftsjahres 2012 vor. Und weil Apple als weltgrößter IT-Konzern und gleichzeitig wertvollstes Unternehmen überhaupt ein wichtiger Wirtschaftsindikator ist, achtet alle Welt ganz genau auf die wichtigsten Kennzahlen aus Cupertino.

Im dritten Quartal etwa blieb Apple sowohl beim iPhone wie auch beim iPad deutlich unter den Schätzungen der Analysten. Das Umsatzplus lag mit 21 Prozent denn auch deutlich unter meiner damaligen Vorab-Prognose. Dennoch möchte ich basierend auf den durchschnittlichen Analysten-Schätzungen fürs iPhone und iPad auch dieses Mal eine Umsatzsprognose wagen.

Dabei ist die Hochrechnung in diesem Quartal noch schwieriger als sonst: Zwar hängt das Wohl und Wehe von Apple insgesamt vor allem an seinem Mega-Seller iPhone, der allein im jüngsten Finanzquartal gut die Hälfte des Gesamtumsatzes beisteuerte. Zugleich dürften die Smartphone-Verkäufe in den ersten zehn Wochen des Quartals bis zur Vorstellung des iPhone 5 Anfang September eher unterdurchschnittlich gewesen sein – und in den letzten zwei Wochen enorm angezogen haben.

Quelle: Fortune.com/Apple 2.0

Entsprechend vorsichtig sind die Analystenschätzungen, die Philip Elmer-Dewitt in seinem Blog „Apple 2.0“ auf Fortune.com zusammengetragen hat. Die insgesamt 61 Analysten, die Hälfte davon an der Wall Street, der Rest unabhängig, liegen zwischen 21 und 32 Millionen iPhones; der Mittelwert zwischen beiden Gruppen liegt laut Elmer-Dewitt bei 27 Millionen Geräten. Der Vergleichswert aus dem Jahr davor: 17,1 Millionen iPhones, also ein Plus von 58 Prozent

Eine ähnliche Spreizung geben die US-Analysten ab bei der Frage nach den verkauften iPads im Zeitraum zwischen Juli und September. Die Vorhersagen pendeln zwischen 15 und 23 Millionen Tablet-Rechnern; der Mittelwert beträgt hier 18 Millionen Geräte. Im vierten Quartal 2011 konnte Apple 11,12 Millionen iPads absetzen; der Zuwachs wäre also gut 62 Prozent.

Die Hochrechnung auf den Umsatz möchte ich dieses Mal etwas anders als im Vorquartal vollziehen. Als Grundlage für den durchschnittlichen Umsatz pro Gerät verwende ich die Werte aus dem Quartal direkt davor (nicht aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres), weil diese mutmaßlich näher am Marktwert liegen.

Quelle: Fortune.com/Apple 2.0

Im dritten Quartal 2012 konnte Apple im Schnitt 623 Dollar Umsatz je iPhone erzielen (16,2 Milliarden Dollar geteilt durch 26 Millionen Geräte) sowie 541 Dollar pro iPad (9,2 Milliarden Dollar geteilt durch 17 Millionen Geräte). Diese Werte multipliziert mit den Schätz-Mittelwerten ergeben einen Umsatz von rund 16,8 Milliarden Dollar beim iPhone sowie 9,7 Milliarden Dollar beim iPad; addiert also 26,5 Milliarden Dollar.

Für das gesamte sonstige Geschäft von Apple, also Mac-Rechner über iPod-Musikspieler bis hin zu Peripherie-Geräten, schätze ich (extrem konservativ) ein Nullwachstum – verwende also den Umsatz aus dem Vorjahresquartal: Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2011 setzte Apple in jenen Geschäftsfeldern 10,4 Milliarden Dollar um.

Zusammen ergibt dies einen hochgerechneten Quartalsumsatz von fast 37 Milliarden Dollar – ein Plus von knapp 31 Prozent gegenüber den 28,3 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Wie gut (oder schlecht) die Schätzung ist, erfahren wir heute Abend ca. 22:30 Uhr, der Conference Call startet um 23 Uhr.

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