Personal Computing von 1975 bis heute: Geht das PC-Zeitalter dem Ende zu?

Eine interessanter Langfrist-Chart zeigt die Verbreitung verschiedener Gadgets, vom Apple II über den C64 und den PC bis hin zu iPhone und iPad.

Der amerikanische Blogger und unabhängige Analyst Horace Dediu veröffentlicht in seinem Blog „Asymco“ regelmäßig gut aufbereitete und aussagekräftige Grafiken über die Mobilfunk- und IT-Branche. Sein jüngster Wurf ist ein Langfrist-Chart über die Geschichte des Personal Computings von 1975 bis heute. Darin präsentiert Dediu die Verkaufszahlen pro Jahr für verschiedene Gadgets seit ihrer Markteinführung, etwa den 1977 veröffentlichten Apple II, den 1981 erstmals von IBM veröffentlichten PC, den ab 1982 erhältlichen Commodore 64 bis hin zu Mobilgeräten wie dem vor fünf Jahren präsentierten Megaseller iPhone und dem seit 2010 verfügbaren Tablet-Rechner iPad.

Dedius Schlussfolgerung – zumindest laut der Überschrift seines Blog-Eintrags: „Aufstieg und Fall des Personal Computings“. Oder noch drastischer beim amerikanischen Hightech-Blog „Business Insider“, der den Asymco-Chart unter der reißerischen Schlagzeile zitiert: „Der Beweis, dass der PC einen langsamen, schmerzhaften Tod stirbt“ Nun muss man beim Blick auf die Grafik konstatieren: Ja, das Wachstum im PC-Geschäft ist jüngst beinahe zum Erliegen gekommen – die Kurve wandert bestenfalls seitwärts. Kleinere Einbrüche des Jahres-PC-Absatzes gab es auch Ende der 80er und der 90er Jahre. Einen echten Rückgang wie zuletzt Mitte der 90er Jahre beim Commodore Amiga ist freilich noch nicht absehbar.

Andererseits stimmt auch: Die neueren mobilen Geräte rücken dem altehrwürdigen Personal Computer geradezu mit Sieben-Meilen-Stiefeln auf die Pelle. Dazu muss man beachten: Dediu verwendet eine logarithmische Skala. Das bedeutet: Zwischen zwei Einheiten auf der vertikalen Achse liegt ein Faktor zehn. Umso steiler ist also die Kurve etwa bei Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android, die binnen drei Jahren fast die jährlichen PC-Verkäufe eingeholt haben. Auch das iPad sei mitnichten ein Nischenprodukt mehr, wie Dediu zu Recht feststellt: In weniger als zwei Jahren sei das Apple-Tablet auf eine Größenordnung (das bedeutet einen Faktor 10) an die PC-Absatzzahlen herangerückt (zum Vergrößern anklicken).

Quelle: Asymco

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Alle Kommentare [5]

  1. Nicht der PC und das PC Sterben, nur die Art „Personal Computing“ zu betreiben verändern sich. Getrieben von soziologischen wie technischen Veränderungen.

  2. Ich schätze auch, dass der PC nie wirklich aussterben wird. Er wird nur anders genutzt werden. Ein iPad z.B. wird nie einen Desktop-PC ersetzen können. Für viele Büroarbeiten taugt der Personal Computer nach wie vor am besten.

  3. Keine Frage, die „Post PC Aera“ hat begonnen, die neuesten Verkaufszahlen unterstreichen das doch deutlich, nun wurden auch mehr Smartphone verkauft als PCs … YEah!!!!!

  4. Ich denke (und hoffe) nicht, dass diese neuen Tablets, iPads oder ähnlich den Desktop Computer ersetzen werden, schon nur aus rein komfortablen Gründen nicht.

    Es ist im Moment nur eine Art „Hype“ um diese neuen Computer, und sie sind sicherlich für mobile Menschen interessant, aber den Desktop Computer ersetzen? Nein, sie werden eher eine Alternative zum Desktop sein, denn wer will schon immer nur auf den kleinen Bildschirm starren und Fingergesten machen?!

    Ich finde es einfach nur lächerlich, dass die Elektronikbranche uns diese kleinen Dinger als Desktopersatz aufschwafeln wollen, aber denen geht es ja eh nur ums Geld.

  5. Natürlich kann der Tablet-PC nicht einen Desktop oder einen hochgerüsteten Laptop ersetzen.

    Schon gar nicht bei Leuten, die beruflich mit Computern zu tun haben.

    Ich betrachte das als ein Lifestile-Produkt, das man zusätzlich hat.

    Aber dann sollte man nicht die riesigen 10″-Dinger kaufen, sondern ein 7″-Gerät, mit dem auch per Bluetooth-Headset telefonieren kann.

    Viel wichtiger wäre allerdings, wenn alle Daten, die man auch zu Hause hat, auch auf den Reisebegleitern verfügbar wären und Dokumente, die man außerhalb erstellt, auch nahtlos in die Windows- oder Mac-Welt integrierbar sind.

    Dies kann Android-OS nur bedingt.

    Deswegen wird es zukünftig Hard- und Softwarelösungen geben, die beide Gerätearten besser als jetzt synchronisieren können.