Eine Welt ohne Facebook: Horrorvision oder Befreiung?

Ein Videoclip zeigt die Vision einer Welt ohne das weltgrößte soziale Netzwerk: In der laden einen wildfremde Menschen zu Partys ein oder bekritzeln einem mit Filzstift die Wohnungswände.

Jeremy Hewitt ist der begnadetste Nutzer von Facebook überhaupt, er tummelt sich tagein, tagaus im weltweit größten sozialen Netzwerk, um alles und jeden zu kommentieren. Bis, ja bis Hewitt von einem Tag auf den anderen seines liebsten Spielzeugs beraubt wird. „Du hast es wohl noch nicht gehört – Zuckerberg hat Facebook gelöscht“, raunt ihm Hewitts Nachbar eines Morgens zu, während er hektisch sein Auto packt. „Danach hat er sich umgebracht.“

Die Idee stammt von Nice Piece Productons. Die zwei unabhängigen amerikanischen Filmemacher Bennet Silverman und John Gasienica haben einen Trailer konzipiert für die fiktive Fortsetzung des letztjährigen Erfolgsfilms „The Social Network“, der die Entstehungsgeschichte von Facebook zeigt. In „The Social Network 2“ sinnieren Silverman und Gasienica über eine Welt ohne – genauer nach – Facebook und übertragen dabei typische Verhaltensweisen aus der Zuckerberg’schen in die reale Welt.

„Wir kommen auch ohne Facebook klar, oder?“, fragt Hewitt jedenfalls seine Freundin – in einem Stimmfall, der weniger selbstgewiss den vielmehr nach Pfeifen im Walde klingt. Wohl wahr, wie sich schon bald darauf zeigt: Denn die Welt ist auf einmal nicht mehr die gleiche wie vorher. Bald klingelt ein ihm unbekannter Typ an seiner Tür: „Kennen wir uns?“ Worauf der leicht debil grinsend antwortet: „Wir hatten in der siebten Klasse Mathe zusammen.“

Dramatischer dagegen die Auswirkungen der Welt ohne Facebook bei einer Frau: Die berichtet ängstlich von ihrem Ex-Freund: „Seit der nichts mehr von mir in seinem Nachrichten-Fluss lesen kann, stalkt er mich richtig.“ Auch Raudis scheinen außerhalb von Facebook nerviger zu sein: Statt auf die virtuelle Pinnwand kritzeln sie jetzt mit schwarzem Filzstift ihre kruden Botschaften auf fremde Wohnungswände. „Wie kommen Sie in mein Haus?“, fragt Hewitt. Der Eindringling antwortet höhnisch grinsendend: „Sie haben ihre Sicherheitseinstellungen halt lange nicht angepasst.“

Anderswo geht’s weniger dramatisch, aber dennoch seltsam zu: Ein Typ steht an Straßenkreuzung, hält seine Promenadenmischung in die Höhe und ruft: „Hey Leute, schaut auf meinen kleinen süßen Hund.“ Eine andere möchte mitten in der Stadt ihren frischgebackenen Napfkuchen aller Welt preisgeben. Eine Welt ohne Facebook: Horrorvision oder Befreiung? Aber entscheiden Sie selbst:

(via W&V)

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Alle Kommentare [2]

  1. Facebook ist überflüssig und inzwischen schon wieder out. In zwei Jahren wird sich keiner mehr daran erinnern…